Inuit Wurfpfeilspiele

Übersetzt von Mario Boller-Olfert


Karibu und Nagel Wurfpfeilspiel

In den Nicht-Inuit-Teilen der Welt erproben viele Menschen in Pubs und Kneipen ihre Geschicklichkeit im werfen von spitzen gefiederten Wurfgeschossen auf Ziele, die an der Wand befestigt sind. Diese gefiederten Projektile haben sich aus Pfeilen entwickelt - wie bei Pfeil und Bogen!

Im Gegensatz dazu entwickelte sich ein Inuit Wurfpfeilspiel aus einer anderen Quelle und wird wesentlich anders gespielt als das Pub- und Kneipen-Dart-Spiel. Im traditionellen Werkzeugsatz des Inuit-Jägers gab es einige Geräte zum Bohren von Löchern; Eines war das Niortut - ein Schaft aus Karibu-Geweih mit einer Spitze aus Karibu oder Eisbärknochen, doch später wurde die Spitze aus einem Stück Metall, z.B. einem Nagel, gefertigt. Das obere Ende des Schaftes war zugerichtet um in einen Knochen zu passen, einem "Mundstück" - dem Kingmiark. Ein ähnliches Gerät war das Puttu - das benutzt wurde, um Löcher in harte Gegenstände zu bohren. Ein drittes Gerät, das Kikiadlaksit, wurde insbesondere benutzt um Löcher in die Spleiße und Bindungen eines Kajak-Gerüsts zu bohren. (E.H. Mitchell, Canadian Eskimo Artifacts, Ottawa: Canadian Arctic Producers, 1970).

Die Photographie zeigt ein Niortut. Es wurde vom Museum 1979 von einer Inuit-Kooperative erworben. Es ist 16,5 cm lang, 3,1 cm breit und 1,5 cm dick. Informationen, die zusammen mit dem Gegenstand erworben wurden, besagen, dass das Folgende bei Benutzung in einem traditionellen Inuitspiel geschah. Ein anderer Gegenstand wurde als Ziel auf den Boden gelegt oder ein Ziel wurde in den Boden oder den Schnee eingeritzt. Das Niortut wurde auf den Kopf gelegt mit der Spitze nach vorn. Der Spieler zielte, der Kopf wurde nach vorne gebeugt und das Niortut wurde auf das Ziel fallengelassen!

Last update June 20, 2010