Erworben 1973 vom Museum von einer Inuit-Kooperative in der Pelly-Bucht, ist dieses Spiel einzigartig. Es wird Inukat oder das Knochenglücksspiel genannt. Der Beutel aus Karibuleder ist 21,5 cm hoch und 16,5 cm breit. Seine Oberfläche ist rauh. Es ist unten breiter als oben und verschmälert sich auf 11 cm Breite am Hals. Die Seiten sind handgenäht. Der Lederriemen, der den Beutel zubindet, ist 43 cm lang und an einer der Seitennähte befestigt.

Im Beutel befinden sich etwa 41 Tierknochen, einige von Seehunden - einige von Vögeln. Zusammen mit den Knochen kommt ein weiterer 63 cm langer und 0,5 cm breiter Lederrriemen, der an einem Ende in einer Nase endet. Mit dem Spiel kam eine gedruckte Beschreibung. Das Spiele erscheint als eine Verbindung zwischen einem "Puzzle" und "Fischen".

Die Kopie der Lithographie Zur Rechten wird Inugaktuuk (Knochenspiel) genannt und wurde 1993 von Mayoreak Ashoona hergestellt (Kap Dorset). Das Original ist etwa 142 cm x 193 cm groß, schwarz-weiß gedruckt. Oben auf dem Bild ist eine Auswahl anderer Inuitprodukte zu sehen, die bei der Jagd benutzt werden. Obwohl die Museumskopie des Spielzubehörs aus der Pelly-Bucht stammt - weit entfernt von Kap Dorset wie aus der Karte auf der Inuit-Hauptseite zu sehen ist - scheint das Spiel in der Arktis iweit verbreitet zu sein.

Wie das Spiele gespielt wird

In E.H. Mitchell, Canadian Eskimo Artifacts, Ottawa: Canadian Arctic Producers, 1970, Father Van de Velde, beschreibt ein belgischer Jesuitenmissionar und Völkerkundler, der seit vielen Jahren (seit 1937) mit den Inuit in der Hocharktis gelebt hat, ein Spiel mit Namen Inukat. Seine Beschreibung ist nahezu identisch mit der englischen Regel, die das Museum zusammen mit dem Material erhielt. Hier ist Pater van de Veldes Beschreibung:

Dieses Spiel besteht aus einem Beutel mit verschiedenen Knochen, bei denen die Fußknochen des Seehunds am häufigsten sind, obwohl die Fußknochen von Vögeln und Eisbären enthalten sein können.

Es gibt verschiedene Arten das Spiel zu spielen, eines ist einen kleinen Haufen von Knochen zu erreichten, das von beliebig vielen gespielt werden kann. Auf ein bestimmtes Signal hin legen die Spieler die Knochen in Reihen aus und versuchen das Aussehen des Skeletts einer Seehund-Hinterflosse aufzubauen. Glück und die zoologischen Kenntnisse des Spielers der als erster die Seehundflosse aufbaut bestimmen den Gewinner

Eine bekannte Art des Knochenspiels ist es in das offene Ende des Sacks einen schmalen Lederriemen mit einer umlaufenden Schlinge zu legen. Der Hals des Sacks wird mit den Fingern zugehalten und umgelegt, dann wird die Schlinge zugezogen. Derjenige, der die meisten Knochen mit Hilfe der Schlinge herausholen kann, ist der Gewinner. Alle Knochen werden mit Phantasienamen bezeichnet und haben bei manchen Spielen bestimmte Werte.